Weihnachten – Geburtstagsfeier für Toleranz und Empathie

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Und auch für mich gehört Weihnachten zu den Momenten, in denen ich kurz innehalten kann. Und genau in diesen Augenblicken, wenn alle abgelenkt sind, kreisen meine Gedanken mal nicht um die Robotik.

Ich will jetzt ausnahmsweise einmal nicht darauf hinaus, dass wir an Weihnachten an all die Menschen denken sollten, die irgendwo Hunger leiden oder im Krieg leben. Denn deren Situation wird sich nicht verbessern, wenn wir einmal im Jahr zu Weihnachten an sie denken. 

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Es ist Weihnachten, da will ich mal was sehr persönliches Schreiben. Man sagt ja ja, Weihnachten ist ein Fest der Besinnlichkeit, das man im Kreise seiner Lieben verbringt.

Und auch für mich gehört Weihnachten zu den Momenten, in denen ich kurz innehalten kann. Doch so richtig zur Ruhe kommt man in unserer Familie an Weihnachten eher nicht. Denn ich komme aus einer wirklich großen Familie. Ich habe 10 Geschwister. Und wenn man alle Omas, Opas, Enkel, Onkel, Nichten, Neffen und Schwiegerleute mitzählt, sind wir womöglich eine der größten Familien Deutschlands.

Und um die Frage gleich zu beantworten: Ja wir feiern Weihnachten immer alle gemeinsam, da wir erfreulicherweise ein richtig gutes Verhältnis miteinander haben. Ich sage nicht, dass bei uns ausschließlich Friede-Freude-Eierkuchen herrscht. Aber die großen Dramen aus Missgunst und Eifersucht, die uns das Fernsehprogramm heute als normale Sache verkaufen will, gibt es bei uns nicht. Meine Eltern haben uns christlich erzogen, und der Glaube spielt für uns alle eine bedeutende Rolle – und so ist Weihnachten für uns vor allem eine große Geburtstagsparty. Alle steuern etwas zum Fest bei und bereiten etwas vor. Es ist auch Tradition geworden, dass sich jeder etwas für die Festtafel ausdenkt. Da gibt es Gans, Entenfilet und Braten. Meine Frau macht hervorragende Schweinelendchen. 

Unsere Familie gehört zu denen, die nicht nur an Weihnachten in die Kirche gehen – aber eben auch an Weihnachten. Das ist dann vor allem ein Event für die Kinder, die begeistert das Krippenspiel anschauen oder auch mitspielen. Wer solche Gottesdienste kennt, weiß, dass es da nicht ganz so besinnlich zugeht, wie sonst in deutschen Kirchen. Aber das passt doch auch viel besser zu einem Geburtstag, oder? Und genau in diesen Augenblicken, wenn alle abgelenkt sind, kreisen meine Gedanken mal nicht um die Robotik. Dann kreisen meine Gedanken um mein Leben, die vielen Geschenke und Herausforderungen, die mir begegnen. Dann bekomme ich Gänsehaut und empfinde tiefe Dankbarkeit dafür, dass ich mit einem so außergewöhnlichen Leben gesegnet bin.

Weihnachten mit Neura
Geschenke

Weihnachten 2021 – mit NEURA Kollegen aus aller Welt

In meiner Kindheit fieberte ich an Weihnachten vor allem den Geschenken entgegen. Ich hatte da großes Glück mit meinen Eltern – denn ihnen war es immer wichtig, viel zu schenken. Heute, als Erwachsener Mensch mit Freunden und Kollegen in verschiedenen Ländern und Kulturen habe ich natürlich eine völlig andere Wahrnehmung von Weihnachten. Ihr ahnt es schon: Die Sache mit der Nächstenliebe. Ich will jetzt ausnahmsweise einmal nicht darauf hinaus, dass wir an Weihnachten an all die Menschen denken sollten, die irgendwo Hunger leiden oder im Krieg leben. Denn deren Situation wird sich nicht verbessern, wenn wir einmal im Jahr zu Weihnachten an sie denken. 

Ich will darauf hinaus, dass Feste wie Weihnachten das Potential bieten, einander besser  kennenzulernen, um kulturelle und religiöse Gräben zu überwinden und Toleranz zu üben. Das sind jetzt für mich keine Worthülsen. Denn bei NEURA Robotics arbeiten ja Menschen aus allen Himmelsrichtungen und verschiedenster Glaubensbekenntnisse. Manche von ihnen leben erst seit kurzer Zeit in Deutschland, ihre Familien sind noch in der Heimat und Weihnachten ist etwas völlig Neues. So war es für zwei Neura-Kollegen, Brüder aus Indien, die ich vor zwei Jahren zum Fest im Kreis unserer Familie eingeladen hatte. Das war für die beiden natürlich gleich eine Überdosis Weihnachten – aber ich glaube, es hat ihnen wirklich gefallen. 

Deshalb haben wir im vergangenen Jahr am ersten Weihnachtsfeiertag alle aus dem NEURA-Team eingeladen, die keine Familie haben und sonst allein gewesen wären. Das machen wir jetzt immer so: Wir teilen unsere Weihnachtsfreude mit anderen und entdecken dabei jede Menge Gemeinsamkeiten. Ich weiß nicht, wie Zusammenhalt anderswo funktioniert. Aber in einer bunten und multikulturellen Gesellschaft, wie wir sie bei NEURA Robotics haben, ist Weihnachten eine ganz besondere Gelegenheit, um Empathie und Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Gesegnete Weihnachten, Euch allen!